Dolltopia Outtake

"Hallo", grüßte eine sanfte Männerstimme. "Bin ich hier richtig, um mich für den Umzug einzuschiffen?"
"Ja, sicher", gab Tamara zurück, die sich bereits denken konnte was gleich passieren würde, als sie den Pferdeschwanz, das Outfit und den Ohrring des Neuankömmlings sah.
In der Tat, Eternia drehte sich um - und erstarrte. "Wow! Bist du süß!"
"Oh. Ähm... danke?" Der junge Mann schien gleichermaßen verlegen wie verwundert zu sein wegen des Kompliments.
Die Blondine war sofort Feuer und Flamme. "Ich hab dich hier noch nie gesehen. Wer bist du?"
"Mein Name ist Natsume. Noel und ich möchten uns für Box 2 einschreiben."
"Noel? Oh! Sieht dein Freund auch so gut aus wie du?"
"Ähm, eigentlich..."
"Läufst du immer barfuß?" warf Tamara unbewegt ein, um Eternia ein wenig abzubremsen.
Natsume blinzelte. "Auf Teppich wann immer es geht", meinte er würdevoll.
Tamara lächelte schmal. "So, so. Und hast du sperrige Gegenstände oder Kleinteile, die wir für dich einlagern sollen?"

Dolltopia Outtake

"Oh ja, ich fürchte davon habe ich eine ganze Menge. Moment." Natsume mußte mehrmals laufen, ehe er alles zusammen hatte.
"Wow, du bist Musiker?" Eternia war begeistert von Natsumes Instrument. Und auch davon, daß er Schuhe mitbrachte.
"Ja, das bin ich. Ich spiele sowohl im Orchester des örtlichen Theaters als auch gelegentlich in der Band von Ama", erklärte der Mann, wobei etwas dunkles sich in seinen Blick stahl, als er den musikalischen Erzfeind von Arions Band Dark Delight erwähnte.
Tamara hob anerkennend die Brauen. "Das ist wirklich alles Zubehör von dir? Selbst die Windjacke? Und der Stuhl?"
"Äh... ja? Stimmt etwas damit nicht? Ist es zu viel Gepäck?"
"Nein, nein", wehrte Tamara ab, "Respekt. Da hast du die Chefin sicher ziemlich beeindruckt."
"Sie schien nicht unglücklich zu sein über meine Ankunft, ja."
Die unaufgeregte, zurückhaltende Art des Mannes empfand Tamara als sehr angenehm. Er schien ihr jedoch sehr empfindsam zu sein und war wohl kaum der richtige für ihre resolute Freundin.
Eternia grinste von einem Ohr zum anderen. "Natsume, deine Anwesenheit ist eine Bereicherung für Dolltopia!"
"... für den Kostüm- und Prop-Fundus, meinst du wohl." Nur wer sie kannte hörte den belustigten Unterton aus Tamaras Stimme heraus.

Dolltopia Outtake

"Hallo!" ertönte eine zarte Stimme und eine Ballerina im schneeweißen Kleid kam hinzu.
"Ah, Noel!" grüßte Natsume erfreut und nahm ihre Hand.
Die beiden tauschten einen schüchternen Blick aus. Es war nicht zu übersehen, daß sie sich sehr mochten, aber waren sie wirklich ein Paar?
"Du bist spät dran. Kommt er noch nicht mit?" fragte Natsume vorsichtig.
Noel schüttelte den Kopf. "Nein. Er sagt, er habe noch zu tun vor der Reise."

Dolltopia Outtake

"Was?! Das ist Noel?! Ich dachte, das sei auch ein Mann!" grummelte Eternia beleidigt und warf Noel einen prüfenden Blick zu. Die Ballerina war wirklich unglaublich schön und ihre Bewegungen elegant wie ein Schwan.
"Nicht nur, daß sie kein Mann ist, Natsume hat auch nur Augen für sie." Als sie Eternias Schmollmund sah konnte Tamara sich ein Kichern doch nicht mehr verkneifen. "Oh, sei nicht traurig, Eternia. Ich bin mir sicher dieser Stripper rennt noch irgendwo herum. Der kann dich sicher trösten."
"Er sagte doch er sei kein Stripper, sondern ein Superstar!" belehrte Eternia sie und mußte schon wieder grinsen, als sie an Raikis Auftritt vor wenigen Tagen dachte.

Dolltopia Outtake

"Hast du auch etwas dabei, das eingelagert werden muß, Noel?" fragte Tamara und wischte sich unauffällig eine unterdrückte Lachträne weg.
"Nein, ich trage alles, was ich besitze, an mir."
"Sind die Haarspangen nicht sperrig?"
"Nein, das geht. Aber vielen Dank, daß du dir Gedanken machst. Ihr gebt euch wirklich große Mühe, um uns den Umzug zu erleichtern." Ihrer liebenswürdigen Bemerkung schloß Noel einen grazilen kleinen Knicks an.
"Aw, Eternia, sie ist auch noch freundlich und hat Manieren. Da hast du aber schlechte Karten!"
"Pf!" Eternia starrte die Ballerina herablassend an und murmelte: "Kein Zubehör. Wenn Natsume eine Bereicherung für Dolltopia ist, ist sie das genaue Gegenteil."
"Wie bitte? Ich habe leider nicht verstanden." Etwas an Noels Haltung verriet, daß sie Eternias Bemerkung sehr wohl mitbekommen hatte, aber ihr Lächeln blieb unerschütterlich.
Tamara musterte die junge Frau. "Nimm es der alten Jungfer nicht übel, daß sie eifersüchtig auf ein junges Schwänchen ist", meinte sie mit einem Zwinkern.
Eternia, die eigentlich nicht viel älter als Noel war, schnaubte. "Wer ist hier eine alte Jungfer?"
"Oh, ich weiß nicht genau. Wer kam hier damals erwartungsvoll in einem Hochzeitskleid ins Zimmer geschneit und ist trotzdem immer noch solo? War ich das? Ah, nein! Das warst du!"
"Mon dieu! Ein Hochzeitskleid! Hoffentlich kannst du es eines Tages benutzen!" rief die Ballerina entzückt aus.
Eternia, auf deren Stirn ein Nerv pochte, reichte beiden jeweils eine Rolle Folie und nahm sich vor auf die Suche nach einem schönen, stumpfen Schwert zu gehen.

 

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