Dolltopia Outtake

"Mir war, als hätte jemand meinen Namen gedacht." Charlotte kam nicht. Sie war plötzlich einfach da.
Eternia schrak zusammen. "Guten Tag, Charlotte. Das war sicher Blanche."
"Ach, die gute Blanche. Nie hatte ich eine treuere Anhängerin", sinnierte das Mädchen.
Tamara wollte nicht darauf eingehen, daß Charlotte - falls sie wirklich eine Göttin war - sich mehr um das geistige Wohl ihrer Priesterin kümmern sollte, und sagte vorsichtig: "Eure Priesterin war die letzte, die in Box 2 reisen wird. Wir beginnen soeben damit Stoffkiste 2 zu befüllen."
"Wolltet Ihr nicht kürzlich noch direkt einchecken? Nun könnt Ihr es!" meinte Eternia mit einer einladenden Geste. "Sogar mit freier Platzwahl!"
"Ihr braucht allerdings eine Reisegefährtin", fügte Tamara hinzu.

Dolltopia Outtake

"Nun, das ist kein Problem. Ich werde mit dieser armen Kreatur reisen." Nur eine kleine Geste Charlottes und Sakura tauchte neben Eternia auf. Die Blondine schrak erneut zusammen.
"Wie hat die mich eben genannt? Kreatur?"
"Du armes Ding, vergessen von deiner besten Freundin, die mit jemand anderem reisen wird." Charlottes Stimme war mitfühlend, doch ihr Blick war in weite Ferne gerichtet.

Dolltopia Outtake

"Na schön", sagte Sakura ernst. Sie trat auf das andere Mädchen zu, legte Charlotte beruhigend die Hand auf die Schulter und meinte: "Hör mal, du mußt dir keine Geschichten ausdenken, nur damit du nicht alleine reisen mußt. Meine Freundin Yuki ist groß und stark, die schafft es auch alleine. Wenn du jemand starken brauchst, dann komme ich natürlich mit dir mit."
Charlotte blinzelte und hob ganz langsam die Hände. "Meine liebe Kleine, ich habe dich als meine Begleiterin gewählt, damit du sicher und gesund im neuen Heim ankommst. Du brauchst dich nicht zu verstellen."
"Du dich auch nicht", beharrte Sakura.
"Wenn du weinen willst ob deiner Einsamkeit ohne deine Freundin, dann leihe ich dir meine Schulter."
"Und wenn du ein Taschentuch brauchst leihe ich dir jederzeit meins."

Dolltopia Outtake

"Meine Güte!" knurrte Tamara etwa zehn Minuten später. "Endlich sind die zwei in der Kiste! Die konnten sich bis zuletzt nicht einigen, wer von beiden wen beschützt!"
"Tja", meinte Eternia stolz, "so sind unsere Clanmitglieder eben."
"Gehört Sakura wirklich zu uns? Ich kann mich nicht daran erinnern, sie je gesehen zu haben."
"Yuki sagt sie kennt sie aus dem Dorf, und wenn meine Schwester es sagt, dann muß es stimmen."
"Hm." Tamara schwieg.

Eternia drehte nachdenklich Charlottes Hut in den Händen. "Ob sie wirklich eine Göttin ist?"
"Ich glaube, das will ich gar nicht wissen - solange sie mich in Ruhe läßt."
"Oh, du bist auch Agnostiker?"
Tamara bedachte ihre Freundin mit einem strengen Blick. "Wir dienen dem Drachen der Dunkelheit! Mir ist meine einzige Göttin."
Eternia verzog das Gesicht und verkniff sich jeden weiteren Kommentar.

 

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