Dolltopia Outtake

Tamara und Eternia waren noch immer damit beschäftigt den Mützenfundus zu katalogisieren, als Blanche auf sie zuschwebte. Die Druidin wirbelte torkelnd um ihre eigene Achse und streckte die Arme aus. "Die Farben! Die Farben! Oh, wie schön bunt die Luft heute ist!" jauchzte sie.
Eternia schnitt eine Grimasse. "Was hat die denn schon wieder geraucht?"
Tamara seufzte ebenfalls. "Blanche hat wohl mal wieder einen lustigen Pilz gefunden, wie?"
"Meine Güte... Müssen wir uns darum kümmern?"
"Ich fürchte ja..."
"Dabei wäre es eigentlich Charlottes Job sich um ihre Priesterin zu kümmern..."

Dolltopia Outtake

"Hey, Blanche! Geht... es dir gut?" fragte Eternia vorsichtig.
Die Druidin sah entzückt in eine andere Richtung, als würde sie dort etwas Wundervolles sehen, antwortete Eternia aber trotzdem in ihrem abwesenden, verträumten Tonfall: "Wie könnte es mir nicht gut gehen? Seht ihr all die schönen Farben? Ah, diese Pracht!"
"Äh... ja, klar. Sag mal, Blanche, möchtest du dich vielleicht setzen? Und ein Glas Wasser?"
"Wasser! Whee!" Blanche lachte vergnügt und machte Wellenbewegungen mit den Armen. "So schöne Wellen! Oh du meine Güte! Seht ihr den Delphin?!"
"Uh-huh." Tamara schüttelte resigniert den Kopf.

Dolltopia Outtake

"Ich habe geträumt, daß ich ganz weit fortgehe. Fort aus diesem verzauberten Wald und hinein in einen anderen...", murmelte Blanche verträumt. Diese Bemerkung hätte fast schon Sinn gemacht, wenn sie es nicht zu einer unsichtbaren Person gesagt hätte, die hinter ihr stand.
Eternia wandte sich an ihre Freundin: "Na, immerhin hat sie schon von dem Umzug gehört. Ich schlage vor wir packen sie ganz schnell in Folie und sagen ihr, das sei Zuckerwatte!"
"Spinnst du?! Am Ende ißt sie die dann noch!"
"Ich weiß nicht, ob wir sie überhaupt daran hindern können das zu tun..." meinte Eternia unsicher. "Wenn Dr. Black Jack noch da wäre würde ich ihn ja um ein Sedativ bitten..."
"Oder einen operativen Gehirnaustausch." Tamaras Stimme blieb trocken.
"Was für ihn nicht das erste Mal wäre..."

Dolltopia Outtake

Zufällig kam gerade der Samurai Hoturi vorbei. Eternia grüßte rasch. "Hey, Hoturi! Guten Tag!"
"Guten Tag, die Damen. Ich war gerade auf dem Weg zu euch, um mich einschiffen zu lassen."
"Oh, das trifft sich ja gut!"
"Ich wäre schon früher gekommen, doch ich mußte erst meine Ausrüstung zusammensuchen."
"Ja, die Regisseurin hatte das mit der Ordnung nicht so gut im Griff, nicht wahr..."
"Es liegt mir fern über die Lady Eph schlecht zu reden, doch ihre Arbeitsweise ist in der Tat recht unkonventionell."
"Ach du meine Güte!" rief Blanche entzückt. "Meine Füße! Man hat mir meine Füße gestohlen!"

Dolltopia Outtake

Hoturi übergab seine Waffen Eternia, wobei er aus dem Augenwinkel die Druidin beobachtete, die mit wildem Nicken begeistert den Sprüngen eines imaginären Hasen folgte.
"Sagt, Eternia, geht es ihr gut?"
"Oh, Blanche geht es immer gut", meinte Tamara an ihrer Stelle und rieb sich die Nasenwurzel. "Aber wenn sie Euch etwas zu essen anbietet solltet Ihr es ablehnen, Samurai."
Eternia grinste schief. "So ist es."
"Erschreckend, was das Opium aus einer Person machen kann", meinte der Mann mitleidig. Tamara setzte zu einer Antwort an, wurde aber von Blanche daran gehindert, die lauthals rief: "Seht doch wie ich fliege! Völlig ohne Füße!"
"Äh, ja..." Eternia räusperte sich. "Wo wir gerade darüber sprechen, werter Samurai. Unsere 'Lady' wünscht, daß aus Sicherheitsgründen nur zu zweit gereist wird."
"Ich verstehe."
"Ihr seid doch stark und tapfer genug, um die Reise zu überstehen. Hättet Ihr vielleicht die Güte, Euch einer schwächeren Person anzunehmen?"
"Ich sagte doch, ich verstehe." Der Samurai blieb ausdruckslos. "Zu beschützen ist meine Lebensaufgabe, besonders wenn es um die Vasallen unserer Lady geht."

Dolltopia Outtake

"Lady Blanche, kommt bitte hier entlang." Der Samurai ging ohne weitere Umschweife ans Werk und nahm Blanche sanft am Arm.
Die Druidin ließ sich mitziehen, blickte aber gespannt in eine andere Richtung. "Du meine Güte! Ich fliege rückwärts! Jetzt wird es bald Frühling!" Sie lachte glockenhell.
"Ja, die Tage werden immer länger", stimmte der Mann zu und hoffte, daß die Frau ihr rutschendes Kleid nicht noch ganz verlieren würde. Sie trug jedenfalls keine Unterwäsche, was er zu übersehen versuchte.
Eternia kämpfte gegen aufziehende Kopfschmerzen an. "Bin ich froh, daß dieser Krug an uns vorbeigeht..."
Tamara war ebenfalls erleichtert. "Paßt auf, daß sie keine Folie ißt!" rief sie dem Samurai nach.
"Ich werde es beachten", versprach Hoturi, während er Blanche in die Kiste half.
Die Druidin lachte und umarmte ihre Folie. "Hui, ich kann den Delphin reiten! Lieber Delphin, hast du meine Füße gesehen?"

Tamaras Gesicht war eine starre Maske, als sie meinte: "Sie sind natürlich nicht so gute Kämpfer wie wir, aber Mut haben sie, diese Samurai."
"Allerdings. Du siehst mich erschüttert von soviel Edelmut." Eternia war tief beeindruckt und verstaute zum Dank Hoturis Waffe besonders sorgfältig.

 

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