Beryl Landon fühlte sich weiterhin veräppelt von ihrem Haus. Da der Job als Tellerwäscherin einfach nicht weniger anstrengend wurde hatte sie sich überlegt, ein wenig besser Programmieren zu lernen und vielleicht beruflich in diese Richtung zu gehen. Also hatte sie sich erneut durch die Anfängerlektionen eines Online-Kurses gearbeitet und versuchte sich nun als erste eigene Schritte am Modden eines Spiels. Auf ihrem Rechner war noch Sims Forever, das sie ab und zu spielte, seit Liberty es ungefragt installiert hatte, und sie hatte eine Anleitung gefunden, wie sie Sim-Liberty ganz fürchterliche Dinge erleiden lassen konnte.
Eine Stunde hatte sie an ihrer Modifikation gearbeitet, als sich plötzlich ihr Rechner mit einer Bildstörung und einem sehr ungesund klingenden Geräusch aus dem aktiven Dienst verabschiedete.

"Das gibt's doch nicht! Jetzt sind es nicht nur Wasserleitungen, das Haus frißt auch Elektrogeräte!" Eine Sekunde lang fragte sie sich, ob das der Fluch von Sim-Liberty war, dann schüttelte sie den Kopf über ihren Aberglauben und suchte auf dem Handy eine Anleitung dafür heraus, wie sie den Computer reparieren konnte.

Es dauerte eine weitere Stunde, dann lief das Gerät wieder. "Potzblitz! Ich dachte schon, der sei für immer hinüber!" Sie seufzte und beschloß es für heute gut sein zu lassen mit der Weiterbildung. Beryl spielte Sims Forever, doch mit Sim-Beryl, die heiße Affären mit gleich drei Kerlen hatte, während sie in natura weiterhin auf dem Trockenen saß. Sie beruhigte ihren Neid auf ihren digitalen Avatar damit, daß ihr Pixelselbst ständig zensiert wurde und gar keinen richtigen Sex hatte. "Im Prinzip doch nicht so anders als im richtigen Leben", sinnierte sie, "Aber wenigstens muß Sim-Beryl sich nicht damit abfinden, daß ihre Beförderung ihr nur einen lausigen Simoleon mehr in der Stunde eingebracht hat!"
Das ärgerte sie sehr. Sie hatte so sehr auf eine Beförderung hingearbeitet, doch ihre Ernennung zur Leitenden Tellerwäscherin war ein Witz, sowohl was das Finanzielle anging als auch die Arbeitszeiten. Diese Karriere hielt keinem Vergleich zu ihrer letzten stand. Langsam aber sicher verlor sie die Geduld mit der Restaurantbranche. Das einzig gute daran war, daß sie im selben Betrieb arbeitete wie Summer Holiday und daher in den Pausen und bei Leerlauf mit ihr quatschen konnte.

Es klopfte an der Tür. "Um diese Zeit? Es ist fast Mitternacht!" Die Rothaarige war sofort mißtrauisch. Sie schlich im Dunkeln in die Küche hinüber und lugte vorsichtig aus dem Fenster. Draußen stand der Mumienfürst!
"Das gibt's ja wohl nicht! Jetzt hat der doch glatt die Unverfrorenheit bei mir zu klopfen?! Als ob ich dem aufmachen würde!" Beryl beobachtete ihn noch eine Weile. Offenbar machte der Knoblauchkranz vorm Haus ihm zu schaffen, denn er verzog immer wieder das Gesicht und trat recht schnell auf die oberste Stufe der Treppe zurück. "Gut so!" dachte sie befriedigt, griff sich die Bratpfanne als Waffe und zog sich ins Schlafzimmer zurück. Sie öffnete die Kiste neben ihrem Bett, in der sie diversen Kram und gefundene Schätze aufbewahrte, und zog einen zweiten Knoblauchkranz daraus hervor, den sie vor kurzem geknüpft, aber nicht aufgehängt hatte, um Caleb nicht noch mehr Probleme zu machen. Nun drapierte sie ihn auf ihrer Kommode und setzte sich wieder an den PC. Caleb hatte gesagt, daß Vampire am stärksten wurden, wenn ihr Opfer schlief, also würde sie jetzt einfach weiterspielen und die Bratpfanne in Griffweite halten.

Eine knappe Stunde später gähnte sie herzhaft. Es war nichts passiert. Mit der Pfanne in der Hand und dem Knoblauchkranz um den Hals schlich sie sich erneut in die Küche und sah hinaus. Keine Spur von Straud. "Hah! Sieg!" Der Tag hatte doch noch eine gute Wendung genommen. Zufrieden ging sie schlafen.

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