Montag nachts, als er von der Arbeit heimkehrte, konnte Thilo Brighton sich nicht so recht entscheiden, was er fühlte. Er war zum C-Promi befördert worden, was ihn einerseits unheimlich freute, da er endlich fester angestellt war, und eine exklusive Fußmatte mit seinem eigenen Stern darauf hatte er auch noch geschenkt bekommen zur Belohnung. Da er noch keine besaß war das sogar in Ordnung für ihn, allerdings würde ihm der einmalige Bonus von 541$ mehr weiterhelfen.
Andererseits half ihm die Stelle nicht wirklich dabei, sein Leben zu verbessern, zumindest nicht so schnell, wie er es sich gewünscht hätte. Da er weiterhin nur 30 Stunden pro Woche in der Nachtschicht arbeiten durfte und zwei Tage pro Woche frei hatte, verdiente er im ganzen lediglich 120$ mehr pro Woche. Der Arbeitsplan half ihm nicht dabei Beryl öfter zu sehen, und das Gehalt erlaubte ihm trotz satter 10% Lohnerhöhung auch sonst keine großen Sprünge. Noch vor einigen Wochen hätte er sich wahnsinnig gefreut über den Karrieresprung, da seine Nachbarin ihm jedoch ihren neuen Stundenlohn verraten hatte und er wußte, daß sie bei gleicher Arbeitszeit fast doppelt so viel verdiente wie er, war erneut sein Ehrgeiz geweckt worden.

Er würde nun sein unbequemes Bett durch ein komfortableres Doppelbett ersetzen, was den Bonus und einen Teil seines Finanzpolsters fressen würde, aber dann war erneut mühsames Sparen angesagt, ehe es zur Entscheidung zwischen einer neuen Dusche und einem Computer kommen würde.
Leider mußte er weiterhin in den Clubs Gitarre spielen, und seine neue Arbeitskleidung war regelrecht peinlich, besonders da sein Chef auf diesem komischen Hut bestand. Als Komiker konnte er zwar damit leben lächerlich auszusehen, solange die Leute lachten, aber Beryl wollte er so nicht unbedingt unter die Augen treten. Es blieb ihm nichts weiter übrig, als weiterhin hart und fleißig an seinen Fähigkeiten zu feilen und darauf zu hoffen, daß die nächste Beförderung nicht allzu lange auf sich warten ließ.

Da er am nächsten Tag ja neuerdings frei hatte flitzte Thilo morgens rasch zu Beryl hinüber, um ihr von seinen neuen Arbeitszeiten zu erzählen. Ihr Birnbaum war abgeerntet, daher vermutete er, daß sie daheim war. Inzwischen ließ Beryl ihre Tür meist auch unverschlossen, und so ließ er sich selbst ins Haus, wo er sie in der Küche antraf. Offenbar hatte sie gerade gespült.
"Thilo! Was machst du denn hier?" rief die Frau überrascht. "Du weißt doch, ich habe dienstags nicht mehr frei und muß gleich los."
"Tja, aber ich habe da von nun an frei und wollte es dir so schnell wie möglich erzählen." Er grinste.
Beryl schürzte die Lippen. "Oh, du bist befördert worden? Meinen Glückwunsch! Hat es sich gelohnt?"
"Jede Beförderung ist ein Schritt näher in Richtung des Comedy-Throns", überspielte er diesen Teil des Gesprächs rasch, ehe er frech hinzufügte: "Nur leider hat sich für unsere Stelldicheins nicht viel geändert. Statt donnerstags habe ich nun dienstags frei. Ist das in Ordnung für dich oder bringt es deine Zeitpläne mit deinen anderen Verehrern durcheinander?"
"Du Spaßvogel!" tadelte die Rothaarige ihn und deutete auf ihren Mund. "Bekomme ich heute eigentlich keinen Kuß?"
"Oh pardon, was für ein unverzeihlicher Fauxpas!" Der Blondschopf riß sie in seine Arme und küßte sie ausgiebig. Da sie dabei seinen Hintern streichelte fragte er beim Luftholen: "Sehen wir uns denn nachher, nachdem ich den Donnerstag absagen muß? Oder hast du etwas vor?" - "Ich wollte shoppen, aber wenn du mich weiter anheizt überlege ich es mir noch mal", schnurrte sie und küßte ihn erneut.

Thilo genoß diese Momente mir ihr, doch es betrübte ihn auch, daß sie nie auf ein richtiges Date gehen konnten dank ihrer unterschiedlichen Arbeitszeiten. Es gab nicht viel, das sich morgens angeboten hätte, und nach ihrer Schicht hatte Beryl nie Interesse, das Haus zu verlassen, und zog es stets vor, ihn gleich ins Schlafzimmer zu schleppen und anschließend beim gemeinsamen Fernsehen wegzudösen. Wenn er Glück hatte kochte sie auch mal etwas leckeres. Es war nicht so, daß ihm das nicht gefiel, aber er wäre schon gerne mal mit ihr ausgegangen, um ihr auch emotional näher zu kommen und etwas zu erleben, an das man sich später gern zurückerinnerte. Die Rolle als Sexfreund gefiel ihm nicht mehr besonders. Er wollte mehr.

Der Blondschopf ließ sie los und schlug vor: "Ich könnte dich ins Einkaufscenter begleiten, da war ich auch schon lange nicht mehr."
"Ach nein, laß uns lieber hier bleiben!" kam es erwartungsgemäß von ihr.
Der junge Mann grinste schief. Auch wenn er die Antwort fürchtete, er fragte: "Wie viele sind es?"
"Huh?"


"Ich weiß, ich habe kein Recht zu fragen, aber du mußt dich ja mit sehr vielen anderen Männern treffen, wenn du dir solche Sorgen machst mit mir gesehen zu werden."
"Ha ha, Eifersucht, wie putzig!" kicherte sie. "Ehrlich gesagt möchte ich einfach keinem meiner normalen Freunde in die Arme laufen. Einige von ihnen sind so anhänglich, daß wir sie nicht wieder los würden, und ich mag keinen unserer seltenen Nachmittage damit verbringen, daß sie dich mit Fragen löchern."
"Dann sollten wir uns etwas überlegen, wie ich sie außerhalb unserer Nachmittage kennenlernen kann, damit sie mich schon kennen und uns während eines Dates in Ruhe lassen", gab er zu bedenken und gab sich unbeeindruckt.

Beryl wurde ein wenig unangenehm zumute. Sie hatte gerade den Eindruck, daß Thilo langsam doch mehr von ihr wollte als Freundschaft und Sex, und an einer festen Beziehung hatte sie bislang recht wenig Interesse. "Ich werde drüber nachdenken, was sich machen läßt." Sie küßte ihn noch einmal. "Bis nachher dann, Herr Komiker!"
"Bis später, Königin der Katzen!"
"Miau!"

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