Am nächsten Abend rief Caleb tatsächlich wieder an, pünktlich nach den Nachrichten.
"Hallo, Caleb! Da bist du mir wohl zuvorgekommen! Ich hätte dich auch gleich angerufen."
"Wir sind nun einmal vertraute Seelen! Guten Abend, Jade! Geht es dir besser oder spreche ich mit Zombie-Jade?"
"Nein, alles gut! Ich hab mich ausgeschlafen. Was machst du gerade?"
"Ich studiere den Veranstaltungskalender der Stadt. Wie sieht es aus - wollen wir am Wochenende etwas unternehmen?"
"Es tut mir wirklich leid, aber ich kann nicht", lehnte Jade niedergeschlagen ab.
Ihr Freund klang sehr enttäuscht. "Warum nicht? Ich dachte, wir würden uns nun öfter sehen?"
"Das würde ich auch wahnsinnig gern, glaub mir bitte! Aber mein Chef meint, meine Leistung sei nicht befriedigend. Ich muß eine Weiterbildungsbroschüre für die neuen Formulare durchackern und so ein doofes Handbuch, und das geht nur am Wochenende, weil ich diese Woche noch Geigenstunden habe. Könnte mir echt was besseres vorstellen!"
"Ach, das tut mir leid. Bei mir stapeln sich auch die Memos mit Änderungen. Da kann man wohl nichts machen. Wie es scheint bleibt mir somit auch keine Möglichkeit mich um das Lesen der Anleitungen zu drücken." Er lachte aufmunternd.

"Mitte nächster Woche ist mein Geigenkurs aber vorbei! Dann hab ich mehr Zeit für dich!" versprach sie hastig.
"Bist du schon so gut, daß du keine Stunden mehr brauchst?"
"Mehr Stunden wollte ich mir nicht leisten, die Fahrerei und die anderen Studenten sind mir zu stressig. Von jetzt an kann ich alleine üben."
"Meine Gratulation! Dann bekomme ich also demnächst ein Ständchen von Jade Sparkle auf der Geige?"
"Wenn du magst!" Sie kicherte. "Erwarte nur nicht zu viel!"
"Natürlich mag ich! Nun aber noch etwas anderes... Hast du schon gesehen, daß der Film, den wir anschauen wollten, verschoben wurde?"
"Ja, hab ich! Deshalb wollte ich anrufen! Das ganze Programm wurde auf den Kopf gestellt wegen der Einweihung von Newcrest als neuem Stadtteil."
"Wenigstens ist aufgeschoben hoffentlich nicht aufgehoben und unser Drache wartet auf uns!"
"Das hoffe ich auch sehr!"
"Es wäre darüber hinaus wünschenswert, wenn Newcrest neue Ausgehmöglichkeiten eröffnen würde", sinnierte Caleb weiter.
"Stehen da bislang nicht nur Wohnhäuser?"
"Das werden wir wohl in der Sondersendung erfahren."
"Stimmt."
"Sollen wir die Sendung zusammen schauen statt dem Film?"
"Sei mir bitte nicht böse, aber ich sollte da wirklich dieses blöde Buch über Geschäftslogik durchbüffeln, das der Chef mir aufgedrückt hat. Ich will nicht auch noch zurückgestuft werden, und alles zusammen wird mir am Wochenende sonst zu viel. Ich bin nicht gerade ein Naturtalent für diesen Kram."
"Meine liebe Jade, ich könnte dir niemals böse sein, schon gar nicht wegen Dingen, die außerhalb deiner Möglichkeiten liegen."
"Ich hab dich lieb, Caleb."
"Und ich freue mich darauf dich wiederzusehen. Ich werde mir die Sondersendung ansehen und dir alles erzählen, ja?"
"Gerne, wenn du die Zeit dafür findest."
"Sicher, das schaffe ich! Wenn du Unterstützung beim Lernen brauchst ruf aber bitte einfach an, ja? Ich komme jederzeit vorbei und helfe dir!"
"Danke für das Angebot, aber ich werde es erstmal alleine versuchen. Ich würde dir gerne mit besserer Laune unter die Augen treten. Können wir ein paar Tage texten?"
"Ist gut, Jade. Dann... bis nächste Woche?"
"Ja, bis dann. Gute Nacht, Caleb!"

Jade quälte sich durch den Rest der Woche und das unschöne Wochenende. Sie tat ihr bestes, sich wenigstens auf die Geigenstunden zu freuen und sich darauf zu konzentrieren, doch daneben bekam sie einfach nichts hin außer ihre Hausarbeit und Einkäufe zu erledigen und sich mit Zahlen und Formularen zu beschäftigen. Wenn ihr zu sehr der Kopf schwirrte schickte sie Caleb kurze Nachrichten, ehe sie sich wieder an die Arbeit machte. Sie vermißte ihn so sehr und hätte unheimlich gerne wenigstens ein paar Stunden mit ihrem Freund verbracht. Was für ein Einstieg in den Versuch einer Beziehung... Sie trösteten sich gegenseitig mit kurzen Gesprächen. Trotzdem hätte sie liebend gern mehr von ihm gehabt als seine digitale Aufmerksamkeit.


Am Montag Morgen war sie erwartungsgemäß bereits beim Frühstück gereizt.
"Soll das jetzt echt immer so weitergehen?" fragte sie sich mürrisch, während sie auf ihren leeren Teller blickte und schon gar nicht mehr wußte, was sie eigentlich gerade gegessen hatte. "Das ist doch kein Leben!" Sie dachte daran Urlaub zu nehmen, bezweifelte jedoch, daß die Entspannung lange halten würde. "Ist doch alles nur Makulatur... Den Urlaub würde ich lieber mit Caleb verbringen, wenn wir uns näher kennen und so weit sind." Sie spürte, wie ihre Ohren warm wurden bei dem Gedanken. Da preschte sie vielleicht wieder ein wenig zu weit vor. "Es wäre so schön, wenn er mein fester Freund würde..." Für einen Moment verlor sie sich in Tagträumen.
Ihr Handy piepte. Es war Zeit aufzubrechen. "Verflixt und zugenäht!"

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