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Eternia seufzte und Tamara beäugte den Mann. "Sieht harmlos aus. Bring ihn einfach um." flüsterte sie.
"Tamara!" Eternia brachte sie leise aber scharf zum Schweigen. "Verschone mich!"

"Kennt hier niemand den Unterschied zwischen leihen und stehlen?!" sagte sie laut. "Ich habe die Klamotten nicht gestohlen, ich habe sie mir für Halloween ausgeliehen."
"Ausleihen ohne bescheid zu sagen ist auch stehlen, weißt du", wurde sie von Nareen belehrt.
"He, ich habe sogar mein eigenes Kleid auf ihrer Wäscheleine gelassen! Es ist doch nur für heute."

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"Vor einem Jahr noch hättest du ihn ohne Skrupel getötet. Du bist weich geworden", beharrte Tamara.
"Hast du keine Augen im Kopf? Tsk. Man darf kein gutes Material verschwenden."

Nareen fragte: "Du gibst es also morgen zurück?"
"Natürlich! Denkst du, ich will für immer eine Bauchtänzerin bleiben?"
Wati räusperte sich. "Um genau zu sein sieht es nur wie ein Bauchtanzkostüm aus. Die Dame, der es gehört, ist ein Dschinn."

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"Egal ob Bauchtänzerin oder Dschinn, ich könnte beides für dich sein."
In einem Wimpernschlag schmiegte sich Eternia an Watis Arm und sah mit kokettem Augenaufschlag zu ihm hoch.

"Uh, wie, was?!"

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"Wirklich, warum bleibst du nicht einfach über Nacht? Du könntest dir diese Klamotten so schon sehr viel früher von mir zurück holen."

Wati starrte sie einfach nur an, während Nareen fühlte wie ihre Wangen heißer wurden. Sicher war sie rot wie eine Tomate.
"Eternia!"

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"Oje..." Tamara konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. "Da geht's schon wieder los. Ich hatte ganz vergessen wie leicht Eternia in Stimmung gerät. Jetzt wird Arashi noch wütender auf sie sein."
Giselda sah zu ihr hoch. "Huh? Was hast du gesagt?"
"Nichts. Du bist eh zu klein, um über solche Sachen zu sprechen."
"He, eines Tages werde ich auch so groß sein wie du! Wart's nur ab", sagte Giselda in einem gutmütigen Ton, der zeigte, daß sie den Spott nicht übel nahm.

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"Ach, sei doch nicht so kühl zu mir. Ich wette du warst noch nie mit einer Blondine wie mir zusammen", schnurrte Eternia. "Bist du etwa in deine Dschinnie verliebt oder was?"
Anscheinend traf sie damit einen Nerv, denn Wati zuckte sichtbar zusammen. Der arme Kerl sah Nareen an. "Uhm... Ist sie betrunken?"
"Ich fürchte nicht. Noch nicht. Es tut mir sehr leid."
"Ich schätze dann gehe ich lieber, ehe sie sich doch betrinkt und ihr Benehmen noch sonderbarer wird."

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Wati befreite sich von Eternia und ging zum Gartentor. "Vergeßt nicht die Kleider meiner Dame gleich morgen früh zurück zu bringen", erinnerte er die Frauen ehe er ging.

"He! Wieso werde ich hier so ignoiert?!" Eternia war fuchsteufelswild, doch Nareen hielt sie zurück. "Eternia! Hast du denn gar keine Manieren? Wie kannst du dich einem Fremden so an den Hals werfen?!"
"Aber er war so süüüüüüüüüß!" jammerte die Blondine.

Tamara lachte sich scheckig. "Wie lange dauert es bis du jeden Mann, den du siehst, süß findest?"
"Um die drei Wochen", gab Eternia tonlos zurück.
Nareen schüttelte den Kopf vor Verzweiflung, während Giselda einfach nur verwirrt dreinblickte.

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"Ehrlich, Eternia, du bist so witzig. Ich habe die Zeiten mit meiner mannstollen Freundin so vermißt." Tamara kicherte.

Nareen war perplex. "Mir ist das noch nie an ihr aufgefallen."
"Ist ja kein Wunder!" meinte Eternia. "Es waren ja auch nie Männer in der Gegend! Ich wußte nicht mal, daß es in der Nachbarschaft auch Kerle gibt! Ich glaube, ich muß jetzt mal glatt auf Süßes oder Saures Tour gehen."
"Oh nein, das wirst du nicht!"

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Stunden später, nachdem die Party ohne weitere Zwischenfälle geendet hatte, gingen Nareen und Eternia ins Puppenhaus zurück. Ihnen stand ein Schock bevor.

"Eternia! Komm und sieh dir das an!" schrie Nareen aus der Küche.
Ihre Freundin kam angerannt. "Was ist los?"
"Unsere Küche ist kleiner geworden! Wo kommt diese Wand her?!"
"Whoa! Aber echt!"
Etwa ein Drittel der Küche fehlte, abgeschnitten durch eine frisch hochgezogene Wand.

Giselda war bedrückt. "Oje. Wo soll ich jetzt schlafen? Das war meine Ecke."
"Sei nicht traurig, Giselda. Im Wohnzimmer ist auch noch Platz für dich", versuchte Nareen die winzige Wingling zu trösten.
"Das ist ja wohl eine Frechheit!" polterte Eternia laut. "Wie kann Eph hier einfach eine Baustelle eröffnen ohne es uns zu sagen?!"


Das Ende ist sehr plötzlich, ich weiß, aber ich hatte keine Ideen mehr für die Party und war bereits mit der Vorbereitung von Weihnachtsdingen beschäftigt.

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Sie drückte das Ohr an die Wand.
"Ich kann nicht mal einen Pieps von der anderen Seite hören. Alles totenstill."

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"Ich vermute, dann müssen wir wohl bis morgen auf eine Antwort auf unsere Fragen warten", schätzte Giselda.
"Du hast recht, Gisi-chan. Wir können nicht viel tun, es sei denn wir reißen die Wand ein", stimmte Nareen zu.
"Ich hole Akshi aus dem Garten. Wir schlafen heute dann unten."

Verwundert gingen die Puppen zu Bett.

 

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